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Etappe von Schöneck nach Oberwiesenthal:
- Hannes Genze rast zu drittem Tagessieg -
- Dreifacherfolg für Multivan Merida Biking -
- Thomas Dietsch mit Glück im Unglück -
Oberwiesenthal, 26.06.2009
Hannes Genze hat die sechste Etappe der CRAFT BIKE TRANS GERMANY
2009 powered by NISSAN für sich entschieden. Der Europameister
von 2005 konnte sich auf dem Weg von Schöneck nach
Oberwiesenthal im finalen Downhill vom Fichtelberg hinunter ins
Ziel von seinen Kontrahenten absetzen und seinen dritten
Tageserfolg feiern. Nach 82,56 Kilometern und 2.017 Höhenmetern
blieb die Uhr bei 2:52:38,2 Stunden stehen. Andreas Kugler (SUI,
2:53:04.6) und Jochen Käß (2:53:05.5) komplettierten den
Dreifachtriumph für das Multivan Merida Biking Team.
Während seine Kontrahenten um das Gelbe Trikot im Zielbereich
Zufriedenheit ausstrahlten, war Thomas Dietsch heute froh, nicht
alles aufgrund von Pech verloren zu haben. Gleich zweimal
erwischte es den Team Bulls-Fahrer im Aufstieg zum Fichtelberg
(1.214 m), dem Dach der Tour. Den ersten Plattfuß konnte der
ehemalige Vizeweltmeister zwar noch dank eines Vorderradwechsels
mit seinem Kollegen Stefan Sahm bewältigen, doch beim
anschließenden Platten am Hinterrad funktionierte der
Flickversuch nicht richtig. So musste der Franzose nicht nur in
der Abfahrt mit einem Schleicher alles riskieren, sondern auch
noch um seine Gesamtführung fürchten:
„Ich musste in der Abfahrt höllisch aufpassen, aber als
Führender voll riskieren. Ich habe nur gehofft, nicht das Trikot
wegen eines Plattfußes zu verlieren. Ich habe wirklich Glück im
Unglück gehabt.“ Dank seines Wagemutes und einer Zeit von
2:53:11.8 Stunden schaffte es der Französische Meister als
Fünfter, das Leaderjersey zu verteidigen. Dietsch liegt nunmehr,
nachdem Genze heute über 30 Sekunden aufholen konnte, noch 1:05
Minuten vor dem Tagessieger.
Genzes Taktik geht auf
Der zog nach seinem geglückten Angriff auf den Tagessieg und in
der Gesamtwertung, in der er sich von Platz drei auf zwei
verbessern konnte, natürlich ein sehr positives Fazit: „Der
Plan, von meinen Abfahrqualitäten zu profitieren, ist voll
aufgegangen. Wir haben im Anstieg immer wieder Thomas (Dietsch)
gezwungen zu reagieren. Am Gipfel habe ich dann am schnellsten
geschaltet und bin auf und davon.“
Durch seinen dritten Sieg auf der Rundfahrt hat der zweimalige
Deutsche Meister nunmehr die meisten Tageserfolge vorzuweisen -
eine Tatsache, „mit der ich nicht gerechnet hätte.“ Dass es
außerdem heute einen Dreifachtriumph für das Team gab, das in
der Mannschaftswertung weiter vorne liegt, „ist natürlich ein
toller Erfolg.“ Spannend wird es am Finaltag der Trans Germany,
denn die technisch schwierigen Passagen machen einen weiteren
Angriff auf das Gelbe Trikot möglich und wahrscheinlich: „Der
Vorsprung ist nicht so klar, als dass man Frieden schließen
könnte. Vielleicht geht noch was. Schauen wir mal“, so der
27-Jährige abschließend.
Branko Grah holt ersten Sieg bei den Mastern
Die Siegesserie von Johann Grasegger ist gerissen: Branko Grah
vom RC Sereno hat heute seine erste Etappe bei den
Über-40-Jährigen für sich entschieden. Der Österreicher
überquerte die Ziellinie nach 3:15:03.6 Stunden. Dementsprechend
glücklich strahlte der Wiener übers ganze Gesicht: „Ich habe wie
bescheuert getreten und bin gefahren was das Zeug hält.“ Doch
das Material spielte lange nicht mit: „Ich bin ca. 40 Kilometer
mit einem Schleicher gefahren und musste immer wieder pumpen.
Aber am Ende hat es gehalten. Jetzt bin ich aber platt!“
Zweiter wurde Peter Paelinck (BEL) von www.REEVAX.be
(3:15:21.2), der erstmals aufs Podium fahren konnte, dicht
gefolgt von einem weiteren Top-3-Neuling Bogi Kristiansen (DEN,
3:15:58.6). Der Führende der Masterwertung kam als Zehnter ins
Ziel. Johann Grasegger, der unangefochten die Nummer eins im
Kampf um das Blaue Trikot bleibt, dazu: „Ich bin ja auch keine
Maschine“.
Esther Süss erneut on top
Es scheint, als ob der Plan, alle Etappen zu gewinnen, aufgehen
könnte. Denn Esther Süss vom Wheeler Pro Team hat sich auch auf
der sechsten von sieben Etappen durchsetzen können. Die
Schweizer Meisterin kam nach 3:15:50.5 Stunden ins Ziel, knapp
fünf Minuten vor Sally Bigham (GBR, 3:20:56.7), die schwer
gezeichnet einrollte. Die Topeak-Ergon Racing-Fahrerin fuhr mit
einem blutverschmierten Oberschenkel direkt zu den Sanitätern.
Das Podium bei den Damen komplettierte Milena Landtwing (SUI,
3:22:46.6) von Rothaus-Cube.
Milan Spolc holt sechsten Sieg in Folge
Und täglich grüßt das Murmeltier: Milan Spolc (CZE) von Sachsen.
Team von Welt hat auch die sechste Etappe der Trans Germany nach
Hause gefahren. Der Senior Master-Leader im Grünen Trikot
bewältigte die 85 Kilometer in 3:13:25.1 Stunden. Ihm folgten
Rudi Geentjens (BEL, 3:25:08.6) sowie Bernhard Spieler von race
worx (3:30:17.8) als Zweiter und Dritter.
Vorschau letzte Etappe: Oberwiesenthal – Kurort Seiffen
Die letzte Etappe der CRAFT BIKE TRANS GERMANY powered by NISSAN
ist die kürzeste. Tag sieben bringt die finalen 78,81 Kilometer
und 1.590 Höhenmeter von insgesamt 660,21 Kilometern und 15.266
Höhenmetern.
Und auch die letzte Bergprüfung, die mit in die Wertung für das
„Grüne Trikot der Bayerischen Staatsforsten powered by fi´zi:k“
eingeht, ist nicht lang. Dafür aber knackig: Vom Seiffener Grund
werden bis nach Alb de Wettin auf 410 Metern 64 Höhenmeter
bewältigt. Das entspricht einer Steigung von 14 Prozent.