Köln, 24. November 2010
Der Radtourismus ist nach wie
vor eines der bedeutendsten touristischen Segmente in Deutschland. Doch
„den Radurlauber“ an sich gibt es nicht. Vielmehr
handelt es sich dabei um eine vielfältige Gruppe mit ganz
unterschiedlichen Verhaltensweisen und Erwartungen. Oder in der
Marketingsprache: um eine ausdifferenzierte Zielgruppe in einem
heterogenen Markt.
Die
aktuelle Studie „Radreisen der Deutschen 2010“ des
Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Trendscope liefert dazu
detaillierte Informationen und einen einzigartigen
Marktüberblick. Die Studie unterscheidet zum Beispiel drei
verschiedene Typen von Radurlaubern: „Radwanderer“,
„Regio-Radler“ und
„Urlaubs-Radler“.
Bei Radwanderern handelt es sich um Radtouristen, die ihren Radurlaub
nicht an einem Ort verbringen, sondern von einem Start- zu einem
Zielort fahren. Regio-Radler hingegen suchen sich eine feste Unterkunft
und unternehmen von dort aus Tagestouren. Beide sind
hauptsächlich wegen des Radfahrens unterwegs. Der
Urlaubs-Radler als dritter Typ radelt zwar gerne, ist aber nicht
hauptsächlich wegen des Radfahrens unterwegs –
für ihn ist es eine von mehreren Urlaubsaktivitäten.
Bei näherer Betrachtung entpuppen sich diese unterschiedlichen
Urlaubergruppen als durchaus heterogen: Der Radwanderer ist etwas
über 48 Jahre alt und damit im Schnitt jünger als der
Urlaubs-Radler (51,4 Jahre) und der Regio-Radler (53,5 Jahre). 23
Prozent der Regio-Radler sind sogar älter als 65 Jahre.
Radurlauber insgesamt nutzen zur Urlaubsplanung am häufigsten
Karten (59 Prozent) und das Internet (57 Prozent),
Radreiseführer folgen mit 45 Prozent an dritter Stelle. Auch
hier gibt es – wenn auch nur leichte – Unterschiede
zwischen den verschiedenen Radurlauber-Typen. Für die
Regio-Radler haben Karten als Informationsmedium die
größte Bedeutung, bei den Radwanderern und den
Urlaubs-Radlern liegt hier das Internet vorne.
Regio-Radler
bevorzugen Ferienwohnungen, Radwanderer eher Pensionen
Der
Campingplatz ist für die Radurlauber in Deutschland insgesamt
die meist genutzte Art der Unterkunft (23 Prozent), gefolgt von Hotels
(22 Prozent) und Pensionen (20 Prozent). Doch auch hier zeigen sich
Unterschiede: Die meisten Regio-Radler (21 Prozent)
übernachten in Ferienwohnung. Sie legen bei der Wahl ihrer
Unterkunft vor allem Wert auf einen abschließbaren Raum
für die Fahrräder. Unter den Radwanderern liegen
Pensionen mit 23 Prozent als häufigste
Übernachtungsform vorne. Für diese Gruppe ist
besonders die Möglichkeit, die Unterkunft nur für
eine Nacht buchen zu können relevant.
Etwa die Hälfte der deutschen Radurlauber bucht ihre
Unterkunft im Schnitt bereits im Voraus, davon knapp drei Viertel
direkt bei der Unterkunft. Bei den Regio-Radlern ist die Vorab-Buchung
mit 61 Prozent im Vergleich deutlich verbreiteter.
„Unsere aktuelle Studie zeigt einmal mehr die starke
Ausdifferenzierung des Radtourismus in Deutschland und den hohen
Stellenwert dieses Segments als einer der wichtigsten touristischen
Wachstumsmärkte hierzulande“, kommentiert Oliver
Brimmers, Studienleiter bei Trendscope.
Von Mai bis September 2010 befragte Trendscope für diese
repräsentative Marktstudie knapp 2.200 Radurlauber an
deutschlandweit über 30 Befragungsstandorten. Die Studie
bildet die Fortsetzung der erfolgreichen ersten Ausgabe aus dem Jahre
2008.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter www.trendscope.com.
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